Operation und Wiederherstellung nach Tumoren
Bei der Entfernung von bösartigen Tumoren - sei es der Haut, des Fettgewebes, des Muskels, der Nerven oder Knochen - entstehen oft große Substanzdefekte. Diese können durch einfaches Zunähen nicht vollständig verschlossen werden. Je nach Größe und Ort des Defektes ist eine Deckung mittels Hauttransplantation oder lokaler Lappenplastik notwendig. Handelt es sich um größere Defekte, wo Sehnen oder Knochen freiliegen, ist mitunter eine Deckung mit einer freien Lappenplastik notwendig. Nur dadurch kann ein dauerhafter Wundverschluss hergestellt werden.
Freie Lappenplastik oder freier Gewebetransfer bezeichnet die Transplantation von gesundem körpereigenem Gewebe eines Spenderortes zur Defektregion. Es werden Haut mit darunterliegendem Unterhautgewebe, Muskel und Knochen gemeinsam mit den versorgenden Gefäßen von einer Spenderregion entnommen und an den Ort des Defekts mit den entsprechenden Gefäßen vernäht. Somit wird die Versorgung des Spendergewebes gewährleistet. Da es sich hier um Gefäße mit minimalem Durchmesser handelt, wird diese komplexe Operation unter dem Mikroskop durchgeführt.
Diese spezielle Operation erfordert besondere Kenntnisse und Erfahrung auf dem Gebiet der Mikrochirurgie. Es werden jene Körperstellen zur Gewebeentnahme ausgewählt, wo keine wesentlichen Funktionseinschränkungen in Folge zu erwarten sind.
Als plastischer Chirurg mit der Spezialisierung auf dem Gebiet der Mikrochirurgie kann ich auf profundes Wissen und jahrelange Erfahrung in dieser chirurgischen Disziplin verweisen. So können auch im Bereich der Rekonstruktion nach Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich gute postoperative Erfolge erzielt werden. Dabei wird in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ein genaues Behandlungskonzept für jeden Patienten individuell erarbeitet. In den meisten Fällen ist die Rekonstruktion mittels freiem Gewebetransfer bestehend aus Knochen für den Kieferersatz oder aber auch aus Haut und Unterhaut zur Rekonstruktion im Mundbereich notwendig. Als freie Lappenplastiken werden der „Radialislappen" (Unterarmlappen), der „freie Beckenkamm" (Beckenoberkante) und die „freie Fibula" (Wadenbein) zur Wiederherstellung herangezogen.